Leidest vielleicht auch du unter dem täglichen Einerlei, unter der Eintönigkeit in deinem Leben? Fühlst du dich, «wie in einer Warteschlaufe für bessere Zeiten»?
Hast du dich auch schon gefragt, «was fehlt mir eigentlich, wo ist meine Begeisterungsfähigkeit geblieben»?
«Was ist mit mir los»?

Sehnst du dich nach bewusst gefühlten Höhepunkten oder Erfolgserlebnissen, die dir Schwung und Auftrieb geben könnten? Und hast du vielleicht mit Gedanken gespielt, wie sich Gefühle anfühlen würden, wie z.B., «ich hab’s geschafft», « Ich fühle mich lebendig».

Wir leben in einer «übergangslosen Zeit». Die Grenzen zwischen Beruf und Privatleben, und auch zwischen den Lebensabschnitten verwischen sich immer mehr. Sogar die Jahreszeiten verschwimmen zunehmend, gehen ineinander über.
Durch die fehlenden Grenzen und fehlenden Möglichkeiten eine Herausforderung bewusst zu meistern, und Übergänge als ein Überwinden von Grenzen zu erfahren, sind wir immer weniger in Kontakt, sowohl mit uns selber, als auch mit der Umwelt.
Woran sollen wir uns also orientieren, was gibt uns Halt und Freude am Leben?

Wie wäre es mit Mut und Neugier für Neues?

Bewusst vollzogene Rituale können ein Zeichen setzen für eine Umkehr in einen Alltag, den wir selbstbestimmt gestalten und bereichern, wo wir uns wieder mehr als Handelnde und Mitgestaltende des eigenen Lebens fühlen.
Bewusst gemeisterte Übergänge, bewirken ein Gefühl von Lebendigkeit.
Denn jede bewältigte Herausforderung kann ein Schlüssel bedeuten zu prickelnden und belebenden Erfahrungen durch einen Moment der Angstfreiheit, der uns wieder in Kontakt bringt mit uns selber, mit unserer Kraft und dem Mut für einen Neuentscheid.

Rituale heben uns für einen Moment aus dem lähmenden Alltag heraus.

Rituale wirken stärkend und richtungsweisend. Wir erfahren einen Moment des Herausgehoben-Seins, einen Moment von Stillstand und der Möglichkeit einer Umkehr. Das heisst, wir nehmen eine neue Richtung ein, eine Richtung von selbstgewählter und selbstbestimmter Lebensqualität.

Was ist ein Ritual, wie ist dessen Wirkung?

Ein Ritual ist eine wiederkehrende, klar im Ablauf definierte Handlungsabfolge. Eine im Ablauf immer gleichbleibende Handlung schafft Stabilität und Sicherheit. Sie ermöglicht eine gewisse Sicherheit, speziell in Zeiten von Übergängen, von Veränderungen und Unsicherheiten. Etwas Grundlegendes, etwas Tragendes schafft Vertrauen und gibt Halt.
Rituale können somit schützend wirken und erleichtern den Weg durch Krisen und auch in Übergängen und Veränderungen.

Das Ritual leitet also immer über von einem bisherigen, in einen gewünschten, einen anderen und besseren Zustand.

Wie baut sich ein Ritual auf?

Jedes Ritual basiert auf einer bestimmten Abfolge.
Diese Abfolge gehört zu jedem Ritual dazu und schafft einen sicheren Rahmen.
Hier liegt ein grosser Teil von Kraft und Wirksamkeit, gerade durch ein Schaffen von Sicherheit durch eine solche Abfolge eines «immer gleichbleibenden Beständigen».

Vier Phasen gehören zu jedem Ritual dazu:

• Die Sammlungsphase – Sobald ein Ritual beginnt wird eine Sammlung fühlbar- Es entsteht eine besondere Form von Konzentration und Intensität. Es geschieht ein Herausgehobensein aus dem Alltag – eine Verbindung zur eigenen Kraft für einen Neuanfang.
• Die Ablösungsphase – Abschied von dem, was gerade vorbeigeht, das, was verändert werden soll. Die angestrebte Veränderung wird in einem Satz zusammengefasst, um das Alte loszulassen.
• Die Schwellenphase oder Umwandlungsphase – es entsteht, eine kurze Spanne von Ruhe und ein Raum von und für alle Möglichkeiten. Hier geschieht ein Wesentliches: die Wandlung.
  Sie wird als ein bewusstes Durchatmen wahrgenommen, als ein kurzer Moment, der Freiheit. Das Alte wird losgelassen. Eine bewusste Neuorientierung, dessen Inhalt in einem Satz zusammengefasst und laut und klar ausgesprochen wird, eröffnet ein neues Feld.
• Die Angliederungsphase – hier wird Neues willkommen geheissen und gefeiert.
  Es ist ein Moment der Freude, der Weite, und auch der Kraft und der Genugtuung: «Ich schaffe meine Welt, ich kann wirken und bewirken, ich bin mein eigener Schöpfer, meine Schöpferin».

Kann ich ein eigenes Ritual gestalten?

Eine Möglichkeit besteht darin einen Blick in unseren Blog über Glaubenssätze zu werfen. Darin werden, anhand des Beispiels Glaubenssätze, die Schritte eines jeden Rituals aufgezeigt: im beschriebenen Beispiel als eine «kreative Ritualisierung».
Eine «kreative Ritualisierung», wie darin beschrieben, kann als eine Art Neuorientierung und Umpolung schon genügend Wirkung zeigen. Doch braucht es manchmal ein vertieftes Betrachten der Ursachen in einem umfassenderen Ritual.

Eine gewünschte Veränderung und deren Wirkung kann, ob es sich nun um «kreative Ritualisierung» oder um ein «tiefgreifendes Ritual» handelt, durch eine bewusste Integration in den Alltag erleichtert werden, besonders wenn sie über ca. 21 Tage, zwei bis dreimal täglich vollzogen wird. Es braucht oft kein eigentliches Ritual mehr. Es reicht ein kurzes bewusst vollzogenes Innehalten und sich die Veränderung bewusst (!) zu vergegenwärtigen.

Solche kurze bewusst wahrgenommen Momente können, mit Geduld und klarer Absicht, zu spürbaren Veränderungen im Leben führen durch einen Zuwachs an einer Fähigkeit das Leben selber zu gestalten. Und, was dies auch bedeutet, mich selber zunehmend für mein Leben verantwortlich zu fühlen.
ICH bin Gestalter, ICH bin Gestalterin MEINER Welt.